Später hell, früher dunkel: Jetzt brauchst du gutes Licht am Rad. Und die richtige Einstellung, damit du sicher unterwegs bist. Wir zeigen dir wie!
Wenn du schon länger Biker bist, kannst du dich noch an die (dunklen) Zeiten mit Halogen-Funzeln erinnern. Wer in dieser grauen Vorzeit gutes Licht und gute Sicht(barkeit) haben wollte, der wurde vom Gesetzgeber fast zwangsläufig in die Illegalität getrieben: Denn StVZO-konformes Licht wurde seinem Namen nicht gerecht und alles, was ordentlich brannte, erhielt die sogenannte K‑Nummer nicht.
Illegal, legal, nicht egal
Kein K‑Zeichen, keine legale Inbetriebnahme in Deutschland. Daran hat sich im Prinzip nichts geändert. Außer, dass sich die Lichttechnik durch LED massiv verbessert und der Gesetzgeber einige Regeln geändert hat. So ist etwa Akku-Beleuchtung bereits seit 2013 legal. Seit 2017 gibt es auch genaue Regelungen für die Beleuchtungsstärke von Abblendlicht, Fernlicht, Tagfahrlicht oder Bremslicht, die basierend auf den Regelungen für Kraftfahrzeuge wie Traktoren sind.
LED sei Dank: neue Technologien haben eine sinnvolle StVZO-Regelung möglich gemacht. Foto: Lezyne
Du kannst also so helles Licht wie noch nie an dein Rad schrauben. Frontscheinwerfer wie die neue „LED Power Pro 115+ StVZO“ von Lezyne oder das „Lv3“ von Voxom bieten helles weißes LED-Licht, das die Straße oder den Trail großflächig ausleuchtet.
Auf den Winkel kommt es an
Die Kehrseite: Die Leuchten sind heute so leistungsstark, dass sie schlecht eingestellt biestig blenden können. Für die korrekte Einstellung im Straßenverkehr kommt es meist nur auf wenige Grad an. Zu hoch justiert und die Frontleuchte leuchtet dem Gegenverkehr direkt in die Augen. Das ist aber laut StVZO verboten. Daran müssen wir Radfahrer uns erst noch gewöhnen.
Früher hat es keinen gestört, wenn die Lampe falsch den Himmel ausleuchtete. Sie war so schwach, dass sie ohnehin keinen hätte blenden können. Heute hast du die Pflicht, dass deine Frontlampe richtig steht.
Die Funzel am Kopf darf man nicht mehr im Straßenverkehr nutzen, sie kann andere Verkehrsteilnehmer blenden. Macht Sinn, oder? Foto: Lezyne
Das ist gar nicht so schwer: Gute Scheinwerfer haben eine klar definierte Hell-Dunkel-Grenze. Wenn diese Kante auf der Straße gut erkennbar ist, dann blendest du auch niemanden. Der hellste Bereich der Frontleuchte sollte etwa zehn Meter vor dem Rad auf der Straße liegen. Das gilt für Dynamo- wie Akkubeleuchtung. Bei letzteren solltest du bei jedem Anschalten kurz einen Check durchführen, denn die Halter verdrehen sich beim Montieren der Leuchte gerne mal. Und das kann bereits den Unterschied zwischen guter Sicht und fiesem Blender ausmachen.
Leuchten nicht blenden, so lautet die Devise. Foto: Lezyne
Ein Tipp, um unterwegs die richtige Einstellung zu checken: Achte drauf, ob deine Leuchte reflektierende Straßenschilder und Autokennzeichen in großer Entfernung erreicht, dann biste wahrscheinlich bereits ein Blender…
Abschließend noch ein Tipp für Zuhause: Es lohnt, den Scheinwerfer ab und zu abzuwischen, denn Dreck auf dem Glas sorgt für schlechteres Licht … ein feuchter Lappen genügt dafür!